Immer mehr Menschen finden Gefallen am Ausdauersport – vor allem das Laufen ist zu einem Trend geworden, welcher nicht nur ein effektives Ganzkörpertraining darstellt, sondern auch viele weitere positive Effekte auf den Körper mit sich bringt.
Laufen stärkt Herz und Lunge
Schon von den ersten Laufschritten an brauchen die Muskeln mehr Sauerstoff und zwar nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch die Muskeln im Oberkörper müssen beim Laufen vermehrt arbeiten. Um dem Körper genug Sauerstoff bereitstellen zu können, muss das Herz stärker und vermehrt Blut zu den entsprechenden Muskeln pumpen, damit die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten werden kann. Somit wird zum einen das Herzminutenvolumen erhöht, wobei mehr Blut pro Minute durch den Körper zu den Muskeln transportiert werden kann, und zum anderen wird die Atemfrequenz gesteigert, sodass das Blut vermehrt mit Sauerstoff angereichert werden kann. Nach einiger Zeit mit regelmäßigem Laufen kann nicht nur erreicht werden, dass das Herz somit allgemein effizienter arbeiten kann – durch diese Prozesse werden zusätzlich die Arterien stark und elastisch gehalten, womit zum einen Verkalkungen und Versteifungen von Gefäßen, sowie Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes vorgebeugt werden können.
Ein durch Laufen trainiertes Herz-Kreislauf-System sorgt folglich für eine bessere Versorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Ein weiterer wichtiger Wert der uns verrät, wie fit und gesund wir sind, ist die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), die durch regelmäßiges Training erhöht werden kann. Die VO2max ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge und des Stoffwechsels, wobei ein höherer Wert nicht nur hilfreich für eine neue Bestzeit ist, sondern auch der Gesundheit zugutekommt. Denn niedrigere VO2max Werte gehen mit einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen einher, wie festgestellt werden konnte. Je älter wir werden, desto weiter sinkt dieser Wert ab und die Gefahr für Erkrankungen steigt an. Um dem entgegenzuwirken und die VO2max möglichst lange hoch zu halten, reicht es schon, ein- bis zweimal pro Woche Intervallläufe mit einer Belastung von 85 bis 95% der maximalen Herzfrequenz zu machen.
Zusätzlich wird die Lunge durch die tiefere Ein- und Ausatmung beim Laufen kräftiger und besser durchblutet. So kann ein effizienter Gasaustausch stattfinden und sich mehr Sauerstoff im Blut anreichern.
Durch regelmäßiges Laufen im aeroben Bereich kann nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen vermindert, sondern auch der Cholesterinwert und der Blutdruck gesenkt werden.
Auswirkungen auf das Immunsystem
Doch nicht nur Herz und Lunge profitieren vom regelmäßigen Laufen. Lauftraining hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem, jedoch nur, wenn es angepasst ist und es nicht zu einem Übertraining kommt. Moderates Laufen bewirkt eine Aktivierung der Immunzellen, womit die Fähigkeit dieser zunimmt, Krankheitserreger zu bekämpfen. Die Betonung liegt hier auf "moderat", da eine starke körperliche Belastung eine vorübergehende Schwächung der körperlichen Abwehrkräfte bewirkt. Nur ein moderates Ausdauertraining mit einer angemessenen Belastung, dem Sportler entsprechend, führt zur Anpassung und Stärkung der Körperabwehr. Deshalb sollte genügend Zeit für die Erholung eingeplant werden, um einer Schwächung des Immunsystems, Infektionen und Verletzungen vorzubeugen.
Auch das Gehirn profitiert davon
Die positiven Effekte des Laufens reichen aber noch weiter: Mehrere Studien belegen, dass regelmäßiges Training, vor allem draußen, auch die geistige Gehirnleistung verbessern und somit sogar einer Demenz vorbeugen kann. Denn beim Laufen wird das Gehirn besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, wodurch zusätzlich die Konzentration- und Leistungsfähigkeit steigt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass das Laufen direkt in den Gehirnstoffwechsel eingreift und somit schon nach wenigen Tagen Lauftraining neue Gehirnzellen im Gedächtniszentrum entstehen.
Lauf dem Stress davon
Auch auf das seelische Wohlbefinden wirkt sich das Laufen positiv aus, denn die sogenannten Stresshormone wie beispielsweise Cortisol, können beim Laufen abgebaut werden. So kann sich nicht nur vom stressigen Alltag erholt werden, sondern auch eine allgemeine Ausgeglichenheit und ein gesteigertes Wohlbefinden erreicht werden. Denn beim Laufen werden zum einen Endorphine (Glückshormone) freigesetzt und zum anderen steigt das körpereigene Serotonin an, ein Botenstoff, der im Gehirn gute Laune und Glück signalisiert.
Fazit
Ganz egal ob jung oder alt – das Laufen hat mit dem richtigen Maß an Training nur positive Effekte! Solange man den Körper nicht durch zu viele und zu intensive Einheiten schwächt, werden sich die Auswirkungen nicht nur durch ein starkes und gesundes Herz-Kreislauf-System, sondern auch in Ausgeglichenheit und guter Laune bemerkbar machen!