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Der isländische Sommer ist zwar kurz, aber mild, und bietet zusammen mit den meist flachen, aber gut befestigten Straßen und der geringen Bevölkerungsdichte einen geradezu idyllischen Rahmen für Landschaftsläufer. Grund genug für Gipfelkurs, hier an den Marathon-Start zu gehen!

Ein Marathon in Island – klein, aber fein

Wie die Stadt selbst wirkt auch der Marathon in Reykjavik gemütlich und bescheiden. Manche beschreiben die isländische Hauptstadt als kosmopolitische City im Format eines Fischerdorfs. Für den ersten Marathon 1984 meldeten sich gerade einmal 214 Teilnehmer an, und das zeichnet das Land generell aus: Hier findet das Leben in kleinerem Maßstab – und damit deutlich geruhsamer – statt. Island zählt gerade einmal 350.000 Einwohner, und fast alles, was ausländische Besucher ins Land lockt, wird von den Isländern unterstützt, die auf ihre eigene, unkomplizierte Art sehr herzliche Menschen sind.

„Kaltstart“ am Morgen

Am Morgen vor dem Start, der für den Marathon und den gleichzeitig stattfindenden Halbmarathon pünktlich um 08:40 Uhr erfolgte, war es mit knapp unter zehn Grad noch recht frisch. Am Start passierte man bereits den malerischen Stadtsee „Tjörnin“. An dessen Ufer steht auch das Rathaus mit dem Start- und Zielbereich. Diese idyllische Umgebung beheimatet zahlreiche Wasservögel und ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet. Einst standen hier auch viele für Island typische Wohnhäuser aus Holz.

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Stadtsee „Tjörnin“

Laufend durch die isländische Natur

Kurz danach verließen die Läufer das Stadtzentrum und bahnten sich ihren Weg durch die nordwestliche Vorstadt. Dort ging es an der Küste der Halbinsel entlang, während am Nordufer der Bucht das eindrucksvolle Gebirgsmassiv des „Esja“ mit einzelnen Schneeresten die Blicke auf sich zieht. Dann führt die Strecke zurück ins Stadtzentrum und vorbei an einem der vielen natürlichen Thermalfreibäder der Vulkaninsel.

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Hausberg „Esja“

Nach etwa 10 Kilometer ging es vorbei am Hafen und der neuen, modernen Kongress- und Konzerthalle „Harpa“. Danach wurde es auf einer langen Gerade entlang des Atlantik bzw. der Faxafloi-Bucht etwas ruhiger.

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Kongresshalle „Harpa“

Ein Anstieg auf der langen Küstenstraße Saebraut führte zu einem Wendepunkt bei KM 16. Auf der Gegengeraden ging es mit leichten Wellen zurück zu KM 18. Hier folgte dann die Weg-Gabelung: Geradeaus zurück ins Ziel für die Halbmarathonis und links in eine weitere Schleife im Südosten von Reykjavik für die Klassiker. Dort ging es zunächst durch einen grünen Park und danach bis kurz vor dem Ziel fast nur am Meer entlang. Insofern ist Reykjavik nicht nur ein Stadt-Marathon, sondern auch ein Lauf mit landschaftlichen Reizen.

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Gabelung Halbmarathon und Marathon

Höhepunkt „Kulturnacht“

Der Marathon ist nicht zuletzt deshalb solch ein besonderes Ereignis geworden, weil er am gleichen Wochenende wie die „Kulturnacht“ stattfindet, ein Fest der isländischen Traditionen mit Musik, Kunst und kulinarischen einheimischen Delikatessen. Neben Streichquartett-Konzerten gibt es auch Kunstausstellungen und Theateraufführungen, die ein bunt gemischtes Publikum anlocken. Der Höhepunkt der After-Marathon-Party ist ein riesiges Feuerwerk, das als eine Art Startsignal dient, in die Clubs und Bars der Stadt zu ziehen. Noch euphorisch und voller Glückshormone stellen sich die Läufer bei der Kulturnacht-Party einem weiteren Ausdauertest.

Der Marathon in Reykjavik unterscheidet sich allein durch die einzigartig raue Landschaft Islands von den meisten anderen Läufen.

Immer eine Reise wert

Der Marathon in Reykjavik unterscheidet sich allein durch die einzigartig raue Landschaft Islands von den meisten anderen Läufen. Nicht immer spielt das Wetter mit, doch wir hatten in diesem Jahr Glück und konnten die Strecke in vollen Zügen genießen. Eine tolle Erfahrung, die in ihrer Gesamtheit gezeigt hat, dass Island bei Weitem nicht so lebensfeindlich ist, wie der Name Eis-Land es vermuten ließe.

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Glücklich im Ziel!

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