Stress im Job und Zuhause kennt jede*r. Nicht allen ist allerdings bewusst, welche Ursachen es für Stressentstehung gibt und was genau Stress auf kurze und auf lange Sicht für unseren Körper bedeutet.
Was stresst uns?
Jede*r hat seine ganz individuellen Erfahrungen mit Stressfaktoren im eigenen Alltag. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse von 2021 sind die fünf häufigsten Stressursachen der volljährigen Deutschen: Schule, Studium oder Beruf (47%), zu hohe Ansprüche an sich selbst (46%), schwere Krankheit, von jemandem der einem nahe steht (31%), Konflikte oder Probleme mit dem
Lebenspartner, in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis (26%) und der Druck ständiger Erreichbarkeit (25%).

Wie reagiert der Körper auf Stress?
Stress löst eine Alarmreaktion des Körpers auf eine vermutete oder tatsächliche Gefahr aus, bei der zur Bewältigung viel Energie benötigt wird. Stresshormone wie Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, um der Stresssituation gewappnet zu sein. Der Körper durchläuft dabei drei Phasen:
- Alarmreaktionsphase: Akute Stressoren führen zur Ausschüttung von Stresshormonen, die Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck und Blutzucker erhöhen, die Bronchien erweitern und das Immunsystem kurzzeitig aktivieren. Gleichzeitig werden nicht benötigte Körperprozesse wie die Magen-, Darm- und Blasentätigkeit zurückgefahren. So soll der Körper auf die Stresssituation vorbereitet werden. Alles nach dem Motto: Fight or Flight.
- Widerstandsphase: Bei anhaltendem Stress versucht der Körper, sich an den Ausnahmezustand anzupassen. Die Stresshormone bleiben erhöht, aber die körperlichen Reaktionen stabilisieren sich. Diese Phase kann über längere Zeit anhalten, jedoch auf Kosten der Reserven des Körpers. Typische Stress-Symptomatiken wie Bluthochdruck oder Verspannungen können entstehen.
- Erschöpfungsphase: Hält die Stressbelastung über einen zu langen Zeitraum an, führt das zu Überforderung. Die Leistungsfähigkeit des Körpers nimmt ab. Das Immunsystem wird geschwächt, wodurch die Anfälligkeit für Krankheitserreger steigt und das Risiko für psychische Störungen zunimmt.
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Was genau machen diese Stresshormone im Körper?
Um mit der vermeintlich gefährlichen Situation zurechtzukommen, wirken die Hormone an vielen Stellen im Körper und beeinflussen zahlreiche Prozesse gleichzeitig. Adrenalin und Cortisol erhöhen den Blutdruck und die Produktion körpereigener Fette, die sich mit der Zeit an den Blutgefäßwänden absetzen können. Dadurch steigt das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Gleichzeitig stimuliert Cortisol die Produktion von Glukose, also Zucker, was zur Folge hat, dass der Blutzuckerspiegel steigt und somit das Risiko einer Erkrankung an Diabetes Typ 2 wächst.
Darüber hinaus schwächt Cortisol das Immunsystem, indem es natürliche Abwehrreaktionen wie Entzündungen unterdrückt. Viele werden es kennen: Kaum ist die stressige Phase vorbei, wird man plötzlich krank. Durch das geschwächte Immunsystem gelangen Erkältungsviren leichter in den Körper und können sich dort länger halten, sobald die Stressreaktion einmal abnimmt.
Auch die Verdauung wird beeinträchtigt: Stress drosselt die Durchblutung der Verdauungsorgane, was die Bewegung der Magen- und Darmmuskulatur einschränkt. Dadurch bleiben Speisen länger im Verdauungstrakt, was zu Verstopfung und Übergewicht führen kann, oder es kommt zu Durchfall durch die verminderte Verdauung.
Zusätzlich spannen sich in Stresssituationen die Muskeln automatisch an. Bei anhaltendem Stress kann das in chronischen Verspannungen und Rückenschmerzen resultieren.
Genauso erhöht langfristiger Stress das Risiko für psychische Erkrankungen wie Burn-Out-Syndrom, Depressionen und Schlafstörungen.
Fazit
Stress ist mehr als nur ein flüchtiges Gefühl – er beeinflusst unseren gesamten Körper und kann langfristig schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Es zeigt sich: Stress ernst zu nehmen, ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
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Instagrambeitrag zur Stressbewältigung im Alltag
