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Ich komme zwar von der Leichtathletik, dennoch liebe ich das Laufen nicht gerade besonders. Warum ich dennoch vollends Feuer gefangen habe für die neue Fitnesstrendsportart HYROX, erfahrt in meinem folgenden Erfahrungsbericht meiner ersten Teilnahme in der HYROX Pro Kategorie in Essen.

Motivation ist alles

Zunächst erst einmal zur Vorgeschichte wie es dazu kam:
Als Eike (mein kPNI Kollege & Eisbadefreund) und ich einmal wieder nach dem Eisbad in der Eistonne im Sommer 2021 bei leckerem Essen und einem Glas Rotwein zusammen saßen, erzählte er mir voller Enthusiasmus vom Hyrox Konzept und dass er sich für Mai 2022 in Essen zu einem Event angemeldet hat, er jedoch noch nicht weiß, ob er an der “normalen” oder der “Pro” Variante teilnehmen möchte.
Ja und was soll ich dazu sagen… er wusste, dass ich bei so einem “Quälkonzept” wie es der Hyrox nun einmal ist, Blut lecken würde.

Zum Verständnis warum ich es „Quälkonzept“ nenne, hier der Ablauf des Wettkampfes.
Man startet mit 1000m laufen und dann im Wechsel jeweils eine Disziplin mit 1000m laufen, dass es insgesamt 8km sind und folgende 8 Übungen:

  • 1000m Skiergometer
  • 50m Sled Push
  • 50m Sled Pull
  • 80m Burpee Broad Jumps
  • 1000m Ruderergometer
  • 200m Farmers Carry
  • 100m Sandbag Lunges
  • 100 Wallballs

Ich informierte mich über die Gewichte und Übungen und stellte schnell fest, dass es machbar ist und spaßig sein könnte.

hyrox_juliaseimetz_leichtathletik

Meine bisherige sportliche Laufbahn

Meine Ursprungssportart ist Leichtathletik und ich habe jahrelang 7-Kampf gemacht und wusste somit, was es heißt sich zu quälen und Krafttrainingserfahrung war auch zur Genüge vorhanden.

Mein Training in den letzten Jahren, hat sich immer weiterentwickelt und ist heute eine Kombination aus funktionellem Training, Crossfit und Bouldern. Laufen steht eigentlich sehr selten auf dem Programm, manchmal mit Papa in der Heimat…naja Laufen mag ich nicht mehr so gerne, aber kann ich ganz gut, also los ging’s.

Training und Arbeit perfekt verbunden

Ich arbeite als Sporttherapeutin nun seit über 10 Jahren bei Medisport Landwehr in Solingen und habe dort perfekte Trainingsmöglichkeiten im Athletikpark und so hatte ich die Schnapsidee, einfach mal einen normalen Hyrox Women im Training auszuprobieren.

Gesagt, getan - es klappte alles bestens, bis auf die Nachwirkungen des Laufbandlaufens mit Barfußschuhen (man muss dazu sagen, ich trage seit Jahren auf der Arbeit Barfußschuhe, trainiere aber immer komplett barfuß und der größere Knackpunkt….ich laufe quasi nie :-)) meine Waden platzten fast und Treppen steigen war eine Woche unerträglich.

Ich habe mit meinem besten Freund darüber geredet und er meinte einfach ganz trocken „Julia, wenn du im Training einen normalen Hyrox ohne Probleme einfach so durchziehst, dann ist es ja mehr als klar, dass du dich in Essen für die Pro Variante anmeldest.”

Und so kam alles zusammen, Eike und ich waren somit jeweils im Einzel in der Kategorie Pro für den 7. Mai 2022 in Essen angemeldet und es gab kein Zurück mehr.

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Endlich wieder ein Wettkampf

Irgendwie war ich sehr zufrieden und glücklich mit der Entscheidung, nach über 10 Jahren ohne einen Wettkampf mal wieder “anzugreifen”. Mein bisheriges Training musste nur ein wenig erweitert und durch Laufen ergänzt werden. Aber das Lauftraining beschränkte ich auf 500m bis 1000m Intervalle auf dem Laufband, zu mehr konnte ich mich nicht durchringen.

Schwups war der 7. Mai da und ich war sehr aufgeregt, aber bereit für den Wettkampf und ich hatte neben Eike und seinem Fan Club auch noch meinen besten Freund und zwei Freundinnen dabei, die mich so sehr unterstützten und bei jeder Disziplin aus nächster Nähe anfeuerten.
Das ist tatsächlich toll, dass Zuschauer direkt bei jeder Station hautnah dabei sein können.

Mit Vorstartfieber an der Startlinie

Die Zeit bis zum Startschuss ist für mich immer so aufregend und für alle anderen anstrengend, das war auch damals beim abschließenden 800m Lauf jedes Siebenkampfes schon immer so, aber sobald der Startschuss fällt und es los geht, ist alles Bestens! Die Aufregung wandelt sich um in Fokussierung auf den Wettkampf und so war es auch in Essen, die ersten 1000m liefen so locker und ich konnte gar nicht glauben, dass ich direkt mit 4:15 min auf den 1. Kilometer in den Wettkampf einstieg. Wir waren 18 Teilnehmerinnen in allen Altersklassen in der Pro Variante und es war zwar ein Competition untereinander und zugleich fühlte es sich ähnlich wie beim Siebenkampf nach einem Team an.

8 Stationen Schweiß und Spaß

An Station 1 ging es los mit 1000m Skiergometer. Das ist für tatsächlich eine Disziplin, die sich noch sehr ungewohnt anfühlt - da muss noch mehr Routine rein und ja auch mehr Schnelligkeit und Durchhaltevermögen. Was soll ich sagen, aber das Laufen lief, ich bin dann einfach in einem Tunnel und es fühlte sich auch gut an, anstrengend, aber gut.

Schlitten als echte Herausforderung

Bei Station 2 und 3 war der Schlitten an der Reihe, wow, ich hatte sowohl beim 4x12,5m Sled Push mit 125kg + 30kg Schlitten, als auch beim Sled Pull über die gleiche Strecke mit 75kg + 30kg Schlitten das Gefühl, dass der Schlitten am Boden klebte und somit waren meine eigentlichen Lieblingsdisziplinen schnell zum kräftezehrendem Kampf mutiert. Danach habe ich mich sogar gefreut laufen zu dürfen und trotz allem, war Sled Push mit Platz 7 meine beste Platzierung aller Stationen. Bei Sled Pull dachte ich, vielleicht fühlt sich das besser an als das Schieben, aber auch hier klebte der Schlitten. Die Motivation, die durch die Mitstreiterinnen entstand, die dasselbe Problem hatten, half und auch mein Fanclub, der mich durch diese beiden Übungen brüllte! Danke dafür von Herzen.

hyrox_juliaseimetz_sledpush

Das Laufen lief immer runder und stellte sich als ok heraus, es war unglaublich heiß in der Halle, darum musste man manchmal mit Wasser den Mund befeuchten und ein Schweißband ist auch nur wärmstens zu empfehlen.

Meine Burpee Hass-Liebe

Station 4 bedeuteten 80m Burpee Broad Jump, eine Disziplin, ja eine Hass-Liebe, Liegestütze mag ich nicht, dafür die Sprünge umso mehr. Hier wurde ich das einzige Mal während des Competitions verwarnt, da ich nach jedem Burpee immer so einen klitzekleinen Doppelhüpfer gemacht habe, natürlich ließ sich das schnell korrigieren, aber auch bei dieser Übung habe ich mich gefreut, als das Ziel näher kam und es dann wieder auf die Laufbahn ging und ja ich hatte mich nun eingelaufen und verdammt ja, es machte natürlich Spaß sich zu quälen und dann kam von Michel noch die Anfeuerungsrufe “Du läufst super und verdammt schnell!” Obwohl es sich definitiv nicht so anfühlte.

Entspannung beim Rudern

1000m Rudern war die nächste Aufgabe, eine eher entspannte Disziplin, aber auch hier ist noch an der Zeit zu arbeiten. Anschließend wieder ab auf die Laufbahn und ab zum 200m Farmers Carry Walk mit 24kg pro Seite. Auf diese Disziplin konnte ich mich nicht adäquat vorbereiten, da ich keine 24kg Kettlebells zum Training hatte und mit Hanteln ist es sehr viel wackeliger, aber kein Problem, es lief besser als erwartet und es ist interessant wie die Griffkraft gefragt ist und die Muskulatur im Schulter-Hals-Bereich fast zu Krämpfen führte und wieder ging es auf die 2 Laufrunden à 500m zum vorletzten Mal.

Nur noch 2 Stationen bis zum Ziel

Nur standen noch zum Abschluss 100m Sandbag Lunges mit 20kg und 100 Wallballs mit 6kg auf dem Programm, beides harte Disziplinen die mich aber zugleich irgendwie glücklich machen. Also ran an die 100m Ausfallschritte, das Knie musste bei jedem Lunge den Boden berühren, damit man keine Abzug bekommt. Es war anstrengend, aber machbar und mit dem Gedanken, dass nun gleich die letzten 1000m anstanden, war die Motivation da, nun durchzuziehen.

hyrox_juliaseimetz_sandbaglunges_1

Jedoch sollten das auch die langsamsten 1000m in diesem Wettkampf bei mir sein mit 5:31min. Die Lunges hauen einfach muskulär rein und hindern einen schneller zu laufen! Endlich fast am Ziel - nur noch 100 Wallballs mit 6kg genau platziert auf 2,75m hoch werfen. Nur noch, das war der Fehlgedanke, ich versuchte mit 15 Wallballs zu starten und dann im 10er Päckchen weiter zu machen. Es funktionierte, aber es war hart und ich wollte einfach nicht mehr, aber mein Referee war super motivierend und ich hatte anscheinend noch genug Energie mit ihm zu shakern, aber es war eher ein Ablenken und dann waren die 100 endlich geschafft und ich rannte mit einem breiten Endorphin-Glücks-Grinsen die Rampe zum Ziel hoch und wurde von Endorphinen nur so überschüttet. Ich konnte es nicht glauben, dass es vorbei war und ich es geschafft habe.

hyrox_juliaseimetz_ziel

Ich brauchte bestimmt 10 min, um das zu verstehen und mit mir klar zu kommen. Es wurden noch wundervolle Zielfotos gemacht und ich feuerte danach natürlich noch Eike an, da er etwas zeitversetzt zu mir gestartet war. Unser gemeinsames Zielfoto spiegelt definitiv unsere Freude wieder!

Das mache ich nochmal

Resümee ….jaaaaa ich will das wieder machen, das war direkt klar und darum steht nun in Amsterdam am 22.10. diesen Jahres ein erneuter Hyrox Pro Einzel an, bevor es im Dezember mit Eike ins Double Rennen in Frankfurt geht. Mein Ziel war es, den Hyrox unter 1:25h zu schaffen und ich bin bei 1:23:18h durchs Ziel gelaufen…Punktlandung und von 18 Teilnehmerinnen aller Altersklassen wurde ich 8. und in meiner Altersklasse sogar 2. und durfte bei der Siegerehrung aufs Treppchen. Ein unbeschreibliches Gefühl nach so langer Zeit wieder einen Wettkampf bestritten zu haben und dann auch noch mit so einem super Ergebnis!

hyrox_kpni_gipfelkurs
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Gipfelkurs - Personal Traininer Düsseldorf