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Kalorienarm und dennoch zuckersüß! Heutzutage erhalten viele Lebensmittel, einschließlich Getränke, ihren süßen Geschmack nicht durch Zucker, sondern durch den Einsatz von Zuckerersatzstoffen. Was genau dahinter steckt und wie gesund sie wirklich sind, erfährst du im folgenden Blogeintrag!

Zuckerersatzstoffe lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:

  • Zuckeraustauschstoffe
  • Süßstoffe

Zuckeraustauschstoffe

Auch Zuckeralkohole oder mehrwertige Alkohole genannt, sind Kohlenhydrate, die insulinunabhängig verstoffwechselt werden und somit den Blutzuckerspiegel weniger beeinflussen als Zucker. Die Süßkraft ist so ähnlich wie die des Haushaltszuckers, allerdings sind sie deutlich kalorienärmer als herkömmlicher Haushaltszucker. Während Zucker auf 100 g 400 Kalorien enthält, haben Zuckeraustauschstoffe im Schnitt knapp 50 Prozent weniger Kalorien.
In der EU sind aktuell folgende acht Zuckeraustauschstoffe zugelassen:

  • Erythrit
  • Xylit
  • Sorbit
  • Mannit
  • Isomalt
  • Lactit
  • Maltit
  • Polyglycitolsirup
    In Maßen sind Zuckeraustauschstoffe für DiabetikerInnen geeignet

Sie lassen nach der Aufnahme in die Blutbahn den Blutzucker nicht erhöhen und die Verstoffwechselung erfolgt weitgehend Insulinabhängig. Zusätzlich wird, im Vergleich zum Zucker, kein Karies gefördert. Dadurch eignen sich Zuckeraustauschstoffe häufig als Alternative für zuckerfreie Süßigkeiten oder finden sich in Zahnpflegeprodukten wieder.

kaffee

Süßstoffe

Süßstoffe sind natürliche oder künstlich hergestellte Substanzen, liefern so gut wie keine Kalorien und haben eine deutlich stärkere Süßkraft als Zucker. Je nach Art des Stoffes kann die Süßkraft 30-37000-mal stärker sein als die des Haushaltszuckers. Dadurch gelten sie nicht als normaler Zuckerersatz, da die Zugabe sehr kleiner Mengen ausreicht, um eine entsprechende Süße zu erreichen. Im Supermarkt findet man sie in Form von Tabletten oder als Flüssigmittel vor.
In der EU sind zwölf Süßstoffe als Zusatzstoff zugelassen, die bekanntesten sind:

  • Acesulfam K
  • Aspartam
  • Saccharin
  • Sucralose
  • Stevioglycoside (bekannt unter dem Namen „Stevia“).

Stevia - die „pflanzliche Version“

Die Pflanze Stevia rebaudiana kommt ursprünglich aus Südamerika und ist auch unter dem Namen Süßkraut oder Honigkraut bekannt. Die Pflanzenstoffe Stevioglycoside kommen in den Blättern der Pflanze vor und weisen einen süßlichen Geschmack auf.
Häufig wird mit Stevia eine gesunde, natürliche Süße in Verbindung gebracht. Dem ist allerdings nicht so! Um an die süß schmeckenden Pflanzenstoffe zu gelangen, werden die Stevioglycoside mittels eines chemischen, mehrstufigem Extraktionsverfahrens aus der Pflanze isoliert.

Stevia ist nicht gleich Stevia

Es muss zwischen den Steviablättern und dem Stevia-Extrakt unterschieden werden. Während das Stevia-Extrakt in zahlreichen Supermärkten, in Form von Flüssigkeit, Pulver oder Tabletten zu finden ist, fallen die Blätter der Steviapflanze als „neuartiges Lebensmittel“ unter die Novel-Food-Verordnung. Deswegen dürfen diese so lange nicht als Lebensmittel verkauft werden, bis die gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen ist.

Das Stevia-Extrakt ist

  • 200-300 mal süßer als Haushaltszucker
  • kalorienfrei
  • hitzestabil

hat allerdings auch einen leicht bitteren, lakritzähnlichen Geschmack. Eingesetzt wird das Extrakt in zahlreichen verarbeiteten Produkten von Erfrischungsgetränken bis hin zu Süßwaren.

stevia

Die Blätter einer Steviapflanze

Kennzeichnung im Lebensmittel

Die Verwendung von Süßstoffen ist in der Lebensmittelindustrie auf bestimmte Produkte begrenzt. Sowohl in Bio-Produkten als auch in Säuglingsnahrung ist der Einsatz von Süßstoffen grundsätzlich verboten.
Lebensmittel, welche Süßungsmittel oder Zuckeraustauschstoffe enthalten, müssen den Hinweis „mit Süßungsmitteln“ tragen. In der Zutatenliste muss die Substanz dann genauer bezeichnet sein. In dem Fall wird „Süßungsmittel + der Name der Substanz“ oder die E-Nummer des Zusatzstoffes genannt. Die E-Nummer wird innerhalb der EU zur Kennzeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen genutzt. Ist in einem Lebensmittel zum Beispiel Sucralose enthalten, wird das in der Zutatenliste mit der Bezeichnung "Süßungsmittel E 955" angegeben.
Für Aspartam und Aspartam-Acesulfam-Salz ist die Kennzeichnung „enthält eine Phenylalaninquelle“ verpflichtend, da es ein wichtiger Hinweis für Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie ist.

Und wie sieht es jetzt mit dem Einfluss auf die Gesundheit aus?

Zuckeraustauschstoffe sind laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung unbedenklich. Der Verzehr größerer Mengen kann jedoch Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen verursachen.
Wer viel Zuckerersatz, vor allem Süßstoffe verzehrt, dem kann es passieren, dass sich aufgrund der intensiven Süße, die Geschmackswahrnehmung verändert.
In Tierversuchen führten hoch dosierte Süßstoffe teils zu Beschwerden. Inwiefern diese auf den Menschen übertragbar sind, ist aktuell noch unklar.
Bei Untersuchungen der am häufigsten verwendeten Süßstoffe Saccharin, Sucralose und Aspartam wurde festgestellt, dass diese zur Veränderung der Darmflora beitragen. Schwere Infektionen können eine Folge davon sein.
Deswegen gilt:

Bewusst einsetzen und sparsam verwenden

Generell gilt, dass Zusatzstoffe erst zugelassen werden, wenn nachgewiesen ist, dass sie sicher sind. Die dafür zuständige Behörde EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat für jeden zugelassenen Süßstoff einen ADI-Wert (Acceptable daily intake) bestimmt.
Der ADI-Wert gibt die Menge eines Lebensmittelzusatzstoffes an, die pro Kilogramm Körpergewicht ein Leben lang täglich aufgenommen werden können, ohne dass es dem Körper schadet. Aspartam wurde ebenso von der EFSA als unbedenklich eingestuft mit einem ADI-Wert von 40. Das bedeutet es können 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich aufgenommen werden, ohne dass dem menschlichen Organismus geschadet wird.

Abnehmen mit Süßstoffen

Viele „Diät“-Produkte enthalten als Zuckerersatz Süßstoffe und sind dadurch deutlich kalorienärmer als das herkömmliche Produkt. Studien ergaben, dass größere, langfristige Gewichtsverluste nicht durch Süßstoffe erreicht werden. Das liegt untere anderem an den unterschiedlichen Reaktionen des Gehirns auf Zucker im Vergleich zu Süßstoffen. Wenn Zucker verzehrt wird, kommt es im Darm zur Ausschüttung von Verdauungshormonen und dem Körper wird signalisiert, dass Energie aufgenommen wurde. Im Gehirn wird das Belohnungszentrum und die Areale, die mit dem Sättigungsempfinden im Zusammenhang stehen aktiviert. Dadurch tritt ein Sättigungsgefühl ein.

Süßstoffe eignen sich nicht zur langfristigen Gewichtsreduktion

Nach dem Verzehr von Süßstoff bleibt die Reaktion aus und es werden keine Sättigungshormone ausgeschüttet, was wiederum zu einem schnelleren Hungergefühl führt. Zudem wurde festgestellt, dass Insulin als Reaktion auf den süßen Geschmack ausgeschüttet wird. Die Folge ist ein rapider Abfall des Blutzuckerspiegels, was zu Heißhunger und Müdigkeit führt. Die eingesparte Kalorienmengen durch Süßstoffe wird dann meist durch die Aufnahme anderer Lebensmittel wieder ausgeglichen. Psychologisch gesehen neigen Menschen dazu, mehr von etwas zu essen, wenn kein Zucker enthalten ist.
Somit eignet sich der Einsatz von Süßstoffen nicht um langfristig Gewicht abzunehmen. Dafür sollte eine langfristige Ernährungsumstellung erfolgen.

Fazit

Wie bei den meisten Dingen macht auch hier die Menge das Gift. In geringen Mengen gelten Zuckerersatzstoffe als unbedenklich und können sogar für Diabetiker hilfreich sein.

Auf "light" Produkte lieber verzichten!

Während Zuckeraustauschstoffe als kalorienärmerer Zuckerersatz genutzt wird, werden Süßungsmittel zum intensiven, kalorienarmen süßen eingesetzt. Die Studienlagen bezüglich der Auswirkung von Süßstoff auf den Körper sind noch unzureichend. Da festgestellt wurde, dass sich Süßstoffe unter anderem negativ auf die Darmflora auswirken, sollte der Verzehr in Maßen gehalten werden. Eine gesündere Alternative ist es auf „Light“-Produkte zu verzichten und stattdessen Haushaltszucker in geringen Mengen zu genießen oder auf Obst und Trockenfrüchte zurückzugreifen.

obst
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