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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Erhebung einer Zuckersteuer in Deutschland. So soll der Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel und die daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken verringert werden.

Zucker als Ursache für Übergewicht

Laut Robert Koch Institut haben 67 % der deutschen Männer und 53 % der Frauen mit Übergewicht und Adipositas zu kämpfen. Eine der Hauptursachen ist die übermäßige Aufnahme zuckerhaltiger Produkte.
Folgen können u.a. Herzleiden, Diabetes, Krebs und Autoimmunkrankheiten sein.

Versteckter Zucker

Die Industrie prägt durch ihr Angebot unseren Lebensstil und macht uns süchtig nach Zucker. Versteckter Zucker hat dabei viele Namen und ist für den Verbraucher meist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar. Er lauert überall: in Softgetränken, Snacks, Süßigkeiten, Soßen, Suppen, Fertigprodukten, etc.. Mit der Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel könnten die Verbraucher dazu gebracht werden, beim Einkauf gezielter darauf zu achten, welche Produkte sie in ihren Wagen legen. Höhere Kosten würden mit großer Wahrscheinlichkeit den Zuckerkonsum reduzieren.

Alkopop-Steuer 2004

Nach der Einführung der Alkopop-Steuer im Juli 2004 verzeichnete die Spirituosenindustrie innerhalb eines Jahres einen Absatzrückgang von ca. 70%. Je Flasche zahlt der Verbraucher durch die Sondersteuer knapp einen Euro mehr.
Warum sollte dieses Prinzip also nicht auch bei zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken funktionieren?

Abschaffung der Zuckersteuer 1993

Bis 1993 gab es in Deutschland bereits schon einmal eine Verbrauchersteuer auf Zucker. Sie wurde jedoch zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen auf dem EU-Binnenmarkt wieder abgeschafft. Trotz der damaligen Steuer blieb der Pro-Kopf-Konsum stabil. Dies war allerdings nicht überraschend, da die Zuckersteuer für einen Liter Cola umgerechnet bei weniger als einem Cent lag.

20% auf Softdrinks

Bereits 2016 forderte die WHO, zuckerhaltige Getränke mit zusätzlich 20% zum Verkaufspreis zu versteuern. Frankreich, Ungarn, Finnland, Mexiko und die USA haben bereits eine solche Steuer, auch Großbritannien führt diese 2018 ein. Die daraus gewonnenen Mehreinnahmen würden in Deutschland den Ländern zugute kommen. Sie könnten in Schulprogramme, gesundheitliche Aufklärung und Fitnessprogramme investiert werden.

Förderung des Ernährungsbewusstseins

Oft wissen wir gar nicht, was wir am Tag zu uns nehmen. Daher ist es von großer Bedeutung, unser Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern. Viel zu sehr vertrauen wir meist auf die Aussage, ein Produkt sei z.B. auf Grund seines Vitamingehalts gesund. Wir hinterfragen nicht, ob andere Inhaltsstoffe des Lebensmittels vielleicht verhältnismäßig mehr Schaden in unserem Körper anrichten könnten.

Reset

Entscheidend bei der Einführung einer Zuckersteuer ist also einerseits, dass der Verbraucher seine Einkaufsgewohnheiten ändert, aber andererseits auch, dass die Hersteller die Rezeptur ihrer Produkte überdenken. Ein Reset unserer Geschmacksgewohnheiten ist unumgänglich. Dann können wir die natürliche Aromenvielfalt wieder viel besser genießen.

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