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Sowohl körperliche Aktivität als auch das Verbringen von Zeit in der Natur haben positive Effekte auf die körperliche und mentale Gesundheit. Eine Verbindung von beidem hat besonders vielversprechende Wirkungen, sodass es sich lohnt, Natur wieder neu zu entdecken und für sportliche Zwecke zu nutzen.

Natur und Sport in der heutigen Zeit

In unserer heutigen Gesellschaft – vor allem in der westlichen Welt – ist ein abnehmender Trend körperlicher Aktivitäten und in besonderem Maße draußen stattfindender Aktivitäten zu beobachten. Gründe dafür sind vor allem die technischen Fortschritte und die digitale Revolution. Gleichzeitig hat sich – auch im Rahmen der Urbanisierung - der Fokus auf Indoor-Sportarten verschoben, sodass Menschen auch in ihrer Freizeit weniger Zeit in der Natur verbringen. Dabei hat sowohl körperliche Aktivität als auch das Verbringen von Zeit in der Natur nachgewiesenermaßen überraschende positive Effekte auf die körperliche und die mentale Gesundheit, sodass eine Verbindung von beidem umso empfehlenswerter ist.

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Verlorenes Verhältnis zur Natur

Leider kommt es bei immer mehr Menschen zu einer abnehmenden Naturverbundenheit, die von Generation zu Generation weitergebenen wird. Diese Naturferne führt zu verschiedenen Problemen wie Aufmerksamkeitsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten sowie zu einer Bandbreite an psychischen und physischen Erkrankungen. Grund dafür ist die zunehmende Diskrepanz zwischen unserem heutigen Lebensstil und den Umweltbedingungen, für die wir Menschen im Laufe der Evolution eigentlich physisch und psychisch genetisch programmiert wurden. Unser ursprünglicher Lebensraum ist die Natur und eine Entfernung von dieser führt zwangsläufig zu einer Art „Sehnsucht“, was schon dadurch deutlich wird, dass wir im Urlaub meistens in die Natur fahren, um wieder Energie zu bekommen.

„Green exercise“

Um die Vorteile der Bewegung in der freien Natur zu beschreiben, hat sich der Begriff „green exercise“ also in etwa „grüne Bewegung“ etabliert. Schon dem einfachen Auseinandersetzen mit der Natur, wie etwa beim Gucken aus dem Fenster, werden therapeutische Effekte zugesprochen, welche in Verbindung mit Bewegung noch gesteigert werden können. So bestehen beispielsweise positive Einflüsse der „grünen Bewegung“ auf den Blutdruck, die allgemeine Stimmung sowie die Aufmerksamkeit. Diese Effekte basieren sowohl auf der Wirkung der Farbe Grün an sich auf den Menschen als eben auch auf unserer ursprünglichen Naturverbundenheit. Aber auch andere Faktoren wie Sauerstoff, Ruhe und ätherischen Duftstoffen spielen ganz entscheidende Rollen. All diese sind vor allem im Wald zu finden, weshalb dieser einen für die Gesundheit ganz besonderen Ort darstellt. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff „Waldbaden“ bekannt geworden, bei welchem man sich einfach in den Wald begibt und diesen auf sich wirken lässt. Waldbaden gehört in Japan bereits zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge – die Gründe dafür werden im Weiteren deutlich.

Einfluss auf die Psyche

Eine für die Psyche weitere wichtige Eigenschaft der Natur ist, dass sie eine Umgebung darstellt, die nicht unsere direkte Aufmerksamkeit benötigt, was eine Erholung von mentaler Ermüdung fördert und infolgedessen eine Wiederherstellung der Aufmerksamkeit. So fühlt man sich während eines Waldspaziergangs bereits nach kurzer Zeit deutlich entspannter, besser gelaunt, weniger gestresst und sogar das Selbstwertgefühl wird gesteigert. Gleiches gilt auch für den Sport im Freien. So empfinden viele Menschen beim Sport in der Natur die Anstrengung währenddessen als deutlich geringer. Auch die Motivation, welche einen weiteren Vorteil des Outdoor-Trainings darstellt, spielt dabei eine große Rolle. Vor allem Abenteuer, Spaß und der soziale Aspekt sind motivierende Faktoren, die die „grüne Bewegung“ in besonderem Maße fördert, was vor allem an den vielfältigen und spannenden Möglichkeiten liegt, die die Natur zu bieten hat. Insgesamt wirken im Grünen sowohl die Inputs aus dem visuellen als auch aus dem motivationalen System ablenkend und überdecken die Anstrengungswahrnehmung. Letztendlich kann man so mit höheren Intensitäten trainieren und ist außerdem deutlich motivierter dieses Training auch längerfristig beizubehalten.

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Im Wald spüren wir unser existenzielles Bedürfnis nach Natur. Unsere Verbindung zur Natur ist abrufbar, sie ist da.
Annette Bernjus

Einfluss auf den Körper

Die positiven physiologischen Effekte des Trainings im Freien reichen von einer verbesserten Herzfrequenz über einen niedrigeren systolischen und diastolischen Blutdruck bis hin zu verbesserten endokrinen Werte. Hauptursache dafür scheint der positive Einfluss der Natur auf die Stressreduktion zu sein. Sowohl Adrenalin und Noradrenalin als auch Cortisol, welche Stressmarker darstellen, fallen nach einem Aufenthalt in der Natur nachweisbar ab. Das wiederrum führt zu den verbesserten Herzparametern. Grundsätzlich können schon 3000 Schritte mehr am Tag das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko deutlich minimieren. Aber koreanische Forscher konnten zeigen, dass dabei auch das Umfeld eine Rolle spielt. So ist Spazierengehen im Wald in besonderem Maße gut für das Herz-Kreislauf-System, da es schon durch einstündige Spaziergänge zu einem verminderten Blutdruck, einer verbesserten Lungenkapazität und einer erhöhten Elastizität der Arterien kommt, was bei Stadtspaziergängen nicht der Fall ist. Selbst Krebs-Killerzellen können durch Waldspaziergänge längerfristig aktiviert werden. Ein weiterer Vorteil der Bewegung in der Natur ist eine Verbesserung des Immunsystems in Form von gesteigerter Aktivität natürlicher Killerzellen. Die Ursache für all diese Effekte wird unter anderem bei den sogenannten Phytonzyden vermutet. Dabei handelt es sich um von Pflanzen produzierte Stoffe, mit denen diese sich selbst vor Krankheitserregern und Schädlingen schützen. Werden diese im Wald eingeatmet, können auch wir womöglich davon profitieren. Nicht zu vergessen sind schließlich natürlich auch die bessere Luft im Wald sowie die Steigerung des Vitamin D Levels durch die Sonne, was wiederrum mit weiteren gesundheitsfördernden Faktoren verknüpft ist.

Notwendige Dauer und Intensität

Überraschenderweise konnte gezeigt werden, dass schon die ersten 5 Minuten des Sports in der Natur den größten Einfluss auf die Laune und das Selbstbewusstsein haben, was auf einen sofortigen psychologischen Effekt hindeutet. Das kann man selbst beim Spazierengehen schon bemerken. Man entspannt sich fühlbar und, was viele unterschätzen, verbraucht trotzdem nach schon einer Stunde kaum weniger Kilokalorien als während eines 30-minütigen Joggens.
Studien, die den Effekt des Sports in der Natur auf das Immunsystem untersuchten, kamen sogar zu dem Schluss, dass die oben beschriebene gesteigerte Aktivität der natürlichen Killerzellen bis zu 30 Tage anhielt – und das nach einem „nur“ 3-tägigen Waldausflug. All das deutet darauf hin, dass die Zeit in der Natur nicht sonderlich lang und die Bewegung nicht sehr intensiv sein muss, um die genannten gesundheitsfördernden Effekte zu erreichen.

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Fazit

Obwohl die genauen Mechanismen, über die die Natur auf die Gesundheit des Menschen wirkt, noch detaillierter untersucht werden müssen, sind die oben beschriebenen Ergebnisse vieler Studien sehr vielversprechend! Und da Bewegung in der Natur jederzeit und kostenlos möglich ist, lohnt es sich
Barrieren wie Angst vor der freien Natur zu überwinden, die Verbundenheit zur Natur neu zu entdecken und diese auch an zukünftige Generationen weiterzugeben. Außerdem lassen sich in der Natur viel mehr Abenteuer erleben!

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