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Bewegungsmangel, ein Kalorienüberschuss oder eine ungesunde Ernährung begünstigen die Fetteinlagerung. Dass sich Fett sowohl unter der Haut als auch um wichtige Organe herum ansammeln kann, wissen viele nicht. Warum insbesondere das Organfett so gefährlich ist, erfährst du im folgenden Beitrag.

Das Fettgewebe

Wie der Titel bereits verrät, ist Fett nicht gleich Fett. Bevor auf das viszerale Fett eingegangen wird, werden zunächst allgemeine Informationen um unser Fettgewebe kurz erläutert.
„Iss mal mehr, dann frierst du auch weniger“ – vielleicht ein Spruch, den du schon mal gehört hast. Was ist Fett, welche Funktion hat es und sorgt es wirklich dafür, dass wir weniger frieren? Fettgewebe wird hauptsächlich in zwei Gewebearten unterschieden – in braunes und in weißes Fettgewebe. Beide Gewebearten bestehen aus lockerem Bindegewebe und sind sowohl für den Hormonhaushalt als auch für unser Immunsystem unabdingbar. Braunes Fettgewebe kommt jedoch deutlich seltener vor und hat tatsächlich eine thermoregulatorische, also wärmeerzeugende Funktion, die sogar die Fettverbrennung unterstützt.

Fett unterstützt die Fettverbrennung!

Während braunes Fettgewebe bei Säuglingen in größeren Mengen vorhanden ist und vor Unterkühlung schützt, ist es bei Erwachsenen hingegen nur noch in kleineren Restbeständen vorhanden. Weißes Fettgewebe hat dagegen eine wärmeisolierende Funktion was vor einem Temperaturverlust schützen kann. Das Verhältnis von weißem zu braunem Fettgewebe liegt bei einem Erwachsenen Menschen in der Regel ca. bei 80% zu 20%. Nehmen wir durch einen Kalorienüberschuss an Fettgewebe zu, handelt es sich dabei ausschließlich um weißes Gewebe, was grundsätzlich vor einem Verlust der Körpertemperatur schützen kann. In der Regel macht sich diese isolierende Funktion eher im kühlen Wasser bemerkbar, da die Menschen an Land durch das Tragen von Kleidung ohnehin sehr gut isoliert sind. An Fett zunehmen, um weniger zu frieren ist demnach keine Lösung. Zudem birgt dies weitere gesundheitliche Risiken: das viszerale Fett.

Subkutanes- und viszerales Fett

Das weiße Fettgewebe kann nochmal in subkutanes (Unterhautfett) und in viszerales Fett (Organfett) unterteilt werden. Das subkutane Fett liegt direkt unter der Haut und dient primär als Energiespeicher und wie bereits erwähnt, zur Isolierung. Viszerales Fett sitzt in der Bauchhöhle und kann sich um innere lebenswichtige Organe wie die Bauchspeicheldrüse, die Leber und die Nieren wickeln. Im Gegensatz zum subkutanen Fett, ist viszerales Fett sehr stoffwechselaktiv. Es bildet viele Zytokine, die als Botenstoffe fungieren und unter anderem Entzündungsprozesse in Gang setzen, die zum Beispiel Bluthochdruck und eine Insulinresistenz begünstigen können. Besteht zeitgleich ein ungünstiges Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren, können Entzündungsprozesse im schlimmsten Fall gefördert werden. Informationen rund um Omega-3, Omega-6 und deren ideales Verhältnis findest du in unserem passenden Blog-Beitrag. Aufgrund der hohen Stoffwechselaktivität und den daraus potenziellen resultierenden Folgen, ist das viszerale Fett die gefährlichste Art von Fettgewebe.

Gesundheitliche Folgen von viszeralem Fett

Zusätzlich zu den bereits genannten gesundheitlichen Risiken (Bluthochdruck und Insulinresistenz), können

  • Koronare Herzkrankheiten
  • Diabetes
  • Arthritis
  • Krebs
  • Schlaganfälle
  • uvm.

Folgen von viszeralem Fett sein.

viszerales_fett_diabetes

Diabetes als Folgeerkrankung

Woher weiß ich, ob ich viszerales Fett habe?

Gründe für viszerales Fett sind häufig auf einen Kalorienüberschuss zurückzuführen. Dieser kann durch hochkalorische Ernährung und/oder Bewegungsmangel bedingt sein. Auch wenn durch fettreiche Lebensmittel die Gesamtkalorienzufuhr schneller erreicht werden kann, heißt das nicht, dass durch den Verzehr von Fett zwingend auch Körperfett angesetzt wird. Genauso kann eine ungünstige Ernährung die Einlagerung von viszeralem Fett fördern: Studien haben gezeigt, dass ein zu hoher Konsum von Fruktose eine Fettleber verursachen kann. Außerdem zeigt ein hoher Konsum raffinierter Kohlenhydrate negative Auswirkungen bzgl. viszeraler Fetteinlagerung. Des Weiteren spielen genetische Faktoren, Hormonhaushalt und Schlafmangel eine entscheidende Rolle bei der Verteilung des Fettgewebes. Während subkutanes Fett mit bloßem Auge zu erkennen ist und sogar ertastet werden kann, lässt sich viszerales Fett nicht so leicht identifizieren. Anhand der geschilderten Tatsachen kann es auch vorkommen, dass eine schlanke Person eine nicht ungefährliche Menge an viszeralem Fett mit sich herumträgt. Dieser Personenkreis wird auch als

‚TOFI’s‘ - thin outside, fat inside
bezeichnet. Dennoch lassen Körperformen auf eine ungünstige Verteilung des Fettgewebes deuten. Es kann zwischen „Apfel-Typen“, bei denen die Fetteinlagerung hauptsächlich in der Körpermitte auftritt und in „Birnen-Typen“, bei denen das Fett eher zur unteren Körperhälfte hin verteilt ist, unterschieden werden. Dabei sind „Apfel-Typen“ aufgrund der ungünstigen Fetteinlagerung eher gefährdet, einen hohen Anteil an viszeralem Fett aufzuweisen. Als zusätzlichen Indiz existieren Normwerte verschiedener Messverfahren, die auf viszerales Fett deuten lassen und selbst leicht zu überprüfen sind:

normwerte_umfang_risiko

Weitere Möglichkeiten, eine Einschätzung über viszerales Fett mittels Normwerte zu ermitteln, bieten neben dem bekannten BMI, die Verhältnisse „Taille-zu-Hüfte“ (THV; engl. WHR) und „Taille-zu-Größe“ (TGV; engl. WHtR).
Um die Normwerte zu ermitteln, muss der Umfang der Taille durch den der Hüfte bzw. der Größe geteilt werden (Taille/Hüfte in cm).
Kleine Eselsbrücke zur TGV-Messung:

Man sollte maximal halb so breit wie lang sein 😉

Die Normwerte der THV- und TGV-Messung findest du in folgenden Tabellen:

normwerte_thv_tgv

Um viszerales Fett möglichst genau zu diagnostizieren, eignen sich verschiedene Methoden, worunter

zählen, die wir bei Gipfelkurs auch zu unseren Leistungen zählen.

viszerales_fett-messung

Bioelektrische Impedanzanalyse bei Gipfelkurs

Wie werde ich das viszerale Fett wieder los?

Anders als bei subkutanem Fett sind kurzzeitige Diäten wenig erfolgreich. Viszerales Fett ist sehr hartnäckig und lässt sich zudem nicht operativ entfernen, was es umso gefährlicher macht. Zucker, Lebensmittel, die viele Transfette enthalten oder fruktosehaltige Lebensmittel sollten einen kleinstmöglichen Anteil der Ernährung ausmachen. Außerdem sollte der Alkoholkonsum auf ein Minimum reduziert werden, für ausreichend Schlaf gesorgt werden und das individuelle Stresslevel beobachtet und möglichst geringgehalten werden. Dennoch gibt es einige nützliche Tipps um viszerales Fett loszuwerden. Eine aus 2018 veröffentlichte Studie aus dem ‚American Journal of Clinical Nutrition‘ zeigte, dass Intervallfasten sowohl subkutanes als auch viszerales Fett reduzieren kann. Eine dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßigem Sport ist die effektivste Art, sich vom Viszeralfett zu verabschieden.

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Gipfelkurs - Personal Traininer Düsseldorf